Was ist ein Trauma und was macht die Traumatherapie?

In der Somatic Experiencing Traumatherapie gehen wir davon aus, dass traumatische und belastende Erfahrungen als Anspannung in unserem Nervensystem gespeichert werden und folglich zu psychischen und physischen Symptomen führen können.

Oft zeigen sich ungelöste traumatische Erlebnisse auch als festgefahrene Verhaltensmuster, unbewusste Vermeidungsstrategien oder als bestimmte Stimmungen, die immer wieder auftauchen. Bei einem Trauma handelt es sich nicht zwangsläufig um ein Schockerlebnis wie beispielsweise einem Unfall, einem plötzlichen Verlust oder einem Angriff. Der Begriff schließt auch Entwicklungs- und Bindungstraumata ein, welche z.B. entstehen können wenn die Beziehung zu einem Elternteil nie sicher war und das Nervensystem gelernt hat immer in Alarmbereitschaft zu sein.

Aus solchen Überwältigungserfahrungen können bei einem Menschen etwa auch Gefühle von Beschämung und Gleichgültigkeit resultieren, die bis hin zu Kontaktvermeidung und dadurch zu Kontaktverlusten führen können.

Trauma wird auch als Verlust von Verbindung betrachtet. Als Verlust von Verbindung zu uns selbst, zu unserem Körper,  zu unseren Familien oder zu anderen Menschen, oder auch zu der uns umgebenden Welt. Traumheilung bedeutet deshalb auch das Wiederfinden von Verbindung.

Meine Grundannahme als Somatic Experiencing Traumatherapeutin ist, dass der Mensch über die natürliche Fähigkeit verfügt, sich von stressreichen und bedrohlichen Ereignissen zu erholen. Peter Levine entwickelte eine Methode bei der in der Therapie die Aufmerksamkeit besonders auf körperliche Empfindungen, auf Emotionen, auf Vorstellungen und kleine Bewegungen, gerichtet wird. Durch das Pendeln zwischen guten gegenwärtigen Erfahrungen und Ressourcen hin zu der früheren, belastenden Situation können Anspannung und Blockaden sanft gelöst werden. Die gebundene Energie wird auf diese Weise Schritt für Schritt langsam freigelassen. Das belastende Ereignis aus der Vergangenheit kann neu verhandelt und integriert werden.

Der nicht abgeschlossene Prozess, der als Anspannung in unserem Nervensystem gespeichert wurde kann durch das behutsame Vorgehen in der Therapie vervollständigt werden, sodass der Körper fähig ist, die Reaktion auf Bedrohung zu einem natürlichen Abschluss zu bringen. Psychische und physische Symptome können sich dadurch langsam lösen.

Wem hilft die Traumatherapie?

Die online Somatic Experiencing Therapie eignet sich in der Regel für alle Menschen die unter Symptomen wie z.B. innerer Anspannung, Angstzuständen, Schlafstörungen, Zwängen, Übererregung, Grübeln, Erschöpfung, Antriebslosigkeit, sozialem Rückzug oder Dissoziation leiden. Es kommen auch häufig physische Symptome wie Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Verspannungen, Herzrasen, Atemstörungen usw. vor. All diese Beschwerden sind Anzeichen für ein unreguliertes oder unter Spannung stehendes Nervensystem.

Die Methode mit der ich arbeite kann helfen, wenn es ein klar zu benennendes traumatisches Ereignis gibt. Es ist jedoch nicht zwangsläufig so, dass ein bestimmtes Event bekannt sein muss, um eine Traumatherapie machen zu können. Auch in Fällen, in denen die Erinnerung fehlt oder nur bruchstückhafte Erinnerungen da sind, kann Somatic Experiencing sehr gut helfen. Wenn es sich beispielsweise um ein Bindungs- oder Entwicklungstrauma handelt, gibt es oft gar keine konkrete Erinnerung, da das Trauma aus vielen „kleinen“ sich wiederholenden oder verschiedenen „kleinen“ Situationen entstanden sein kann. Die Somatic Experiencing Traumatherapie hilft auch dann, wenn Worte fehlen oder schwer auszusprechen sind weil Ereignisse zu überwältigend waren. Es ist nicht notwendig im Detail über vergangene Geschehnisse zu berichten und sie wieder ins Bewusstsein zu holen, weil wir in der Therapie kleinschrittig und mit dem Focus auf Empfindungen im Hier und Jetzt arbeiten.

Auf der Webseite von Somatic Experiencing Deutschland sind weitere Informationen zur Therapiemethode und zu Trauma zu finden.